Missionsprokura von der Heiligen Familie

Polnische Patres MSF in Deutschland im Kloster Bronnbach

Die Geschichte der Missionare von der Hl. Familie (lat. Missionarii a Sacra Familia = MSF) beginnt vor 127 Jahren in Grave (Holland). Als unser Gründer Pater Jean-Baptiste Berthier die Ordensgemeinschaft am 28. September 1895 ins Leben gerufen hat, standen ihm nur sein unerschütterliches Gottvertrauen, der Segen des damaligen Papstes Leo XIII. – und als Klostergebäude eine mehr oder weniger baufällige Kaserne zur Verfügung. Pater Berthier wies darauf hin, dass die Heilige Familie nie in einem Palast gewohnt habe. Es war der Wunsch unseres Ordensgründers, dass seine Missionare das Leben der Heiligen Familie mit Jesus, Maria und Josef zum Vorbild nehmen. Die Missionare von der Heiligen Familie sollen bis heute insbesondere jenen Menschen dienen, die gesellschaftlich am Rande stehen, und dabei „jene Orte bevorzugen, wo die Not am größten ist, sei es im eigenen Land oder in fremden Ländern“ (aus der Ordenskonstitution). Diese Aufgabenstellung hatte zur Folge, dass der missionarische Einsatz der Ordensgemeinschaft in weit auseinanderliegenden Gebieten erfolgte. Das Charisma unseres Ordens umfasst demnach insbesondere drei Bereiche: die Sorge um neue geistliche Berufungen, der Einsatz für den Schutz und Erhalt der Familien als die wichtigsten Keimzellen unserer Gesellschaft, sowie die weltweite Missionsarbeit.

Als Mitglieder der polnischen Ordensprovinz sind wir 1993 nach Deutschland in die Erzdiözese Freiburg gekommen. Die erste Seelsorgeeinheit, die uns damals übertragen wurde, war Bisingen. Als die Gemeinschaft der Patres im Laufe der Zeit größer wurde, haben wir weitere Seelsorgeeinheiten übernommen. Im Jahr 2000 kamen wir in das Kloster Bronnbach. Seither sind wir auch in den umliegenden Gemeinden des Klosters tätig. Das Kloster Bronnbach ist für unsere Ordensgemeinschaft aus mehreren Gründen sehr wichtig:

Es ist für uns zu einem sehr schönen Ort der Begegnung, des Gebetes, des Lebenteilens, der Gemeinschaft und der Freude geworden. Regelmäßig kommen wir im Kloster Bronnbach zusammen, um dort zu beten und die Gemeinschaft zu pflegen, was dem ausdrücklichen Willen unseres Ordensgründers entspricht. Wir schätzen die altehrwürdige Klosterkirche als einen Ort der Stille, deren Mauern und sakrale Kunstwerke über den Lobpreis Gottes Zeugnis geben. Dieser Lobpreis ist seit 800 Jahren nicht verstummt. In den Wintermonaten, wenn es in der Klosterkirche zu kalt ist, treffen wir uns zum Gebet in der kleinen Salvator-Kapelle. Unser privater Wohnbereich im Kloster bietet für uns Patres einen geschützten Rahmen, wo wir uns treffen, gemeinsam kochen und dann zu Tisch die Speisen genießen dürfen. So ist das Kloster Bronnbach schon längst zu unserer zweiten Heimat geworden.

Klöster waren und sind schon immer die für Menschen bevorzugten Orte der Begegnung mit Gott und dem Nächsten, sie bieten aber auch Raum und Zeit für die Begegnung mit sich selbst. So ist es, und so soll es auch in Zukunft bleiben. Deswegen möchten wir Kloster Bronnbach nicht nur für uns selbst nutzen. Wir bieten in der Klosterkirche und in der Klosterkapelle regelmäßige Gottesdienste, Gelegenheit zur Beichte, Exerzitien und geistliche Gespräche an. Auch bei anderen Veranstaltungen in Bronnbach versuchen wir präsent zu sein.

Wir freuen uns im schönen Bronnbach sein zu dürfen. Dort den Menschen aus nah und fern zu dienen und so unsere Berufung als Ordenspriester zu erfüllen.